Jerzy Lewczyński - INFORMÉMENT / Krzysztof Pijarski - JL-KP

von 25.01.2013 bis 16.03.2013

Ausstellungseröffnung: Jerzy Lewczyński - INFORMÉMENT / Krzysztof Pijarski - JL-KP
 

Jerzy Lewczyński - INFORMÉMENT
Krzysztof Pijarski - JL-KP

in der Bibliothek:
Neue Arbeiten aus der Artothek
Wout Berger, Nadja Bournonville, Vera Brandner, Harald Gsaller, Ulrike Lienbacher, Klaus Pichler, Markus Oberndorfer, Christian Wachter

Die Ausstellung im Fotohof, kuratiert von Karolina Lewandowska, stellt die Vielschichtigkeit im Werk von Jerzy Lewczyński in den Vordergrund. Die Gegenüberstellung seiner Ikonen, wie „Crucification“ und „Wawel heads“, zusammen mit Schnappschüssen in Farbe und unveröffentlichten fotografischen Notizen in Schwar zweiss, zeigt seinen zeitgenössischen Umgang mit der Darstellung von Realität. Das Unerwartete, das Ironische, Gefundene, Zufällige und Anti-Fotografische - all das begegnet dem Betrachter. 

Jerzy Lewczyński (geboren 1924), ausgebildet als Ingenieur, ist seit den 1950er Jahren ein bedeutender Protagonist der polnischen Kunstszene und zeichnet sich als Fotograf, Historiker und Foto-Aktivist durch einen ironischen Blick  auf die ihn umgebenden, alltäglichen Konstellationen aus.

Ende der 1960er Jahre wurden die Themen Vergangenheit und Erinnerung in Lewczyńskis Werk immer wichtiger: er begann  alte, zerstörte Negative zu sammeln, die er dann ausarbeitete und dadurch Menschen, Begebenheiten und Orte wiederaufleben ließ. Aus diesen Arbeiten entstand ein privates Archiv in Lewczyńskis Wohnung – sein eigenes fotografisches Werk gemischt mit gefundenen Bildern, Erinnerungsschnappschüssen, Dokumentationen von künstlerischen Aktionen, Aufzeichnungen, Briefen, historischen Dokumenten und Büchern.  Diese Aufarbeitung  ließ ihn das theoretische Konzept der „Archäologie der Fotografie“ formulieren.

Dieser Präsentation klassischer polnischer Fotografie wird eine zeitgenössische Arbeit des Fotografen und Kunsthistorikers Krzysztof Pijarski (geboren 1980) gegenübergestellt. Bezugnehmend auf Lewczyński entwickelte er ein künstlerisches Projekt rund um das Archiv seines Vorbildes. Pijarski wählte einige Motive aus, die wir aus Lewczyńskis Werk kennen, und schuf um diese herum – in Anlehnung an Aby Warburg – Tafelbilder, welche die Zusammenhänge zwischen den Motiven verdeutlichen. In diesen zwölf Bildern wird Lewczyńskis spielerischer Zugang zur Fotografie durch die Arbeit von Pijarski nochmals verdeutlicht.

In Kooperation mit dem Polnischen Institut Wien und der Fundacja Archeologia Fotografii Warszawa.